Der Tasmanische Teufel, auf dem australischen Festland vermutlich schon im 14. Jahrhundert ausgestorben, kommt heute nur noch auf Tasmanien vor. Das zur Familie der Raubbeutler gehörende Beuteltier wurde erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts wissenschaftlich beschrieben. Nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen ist der Tasmanische Teufel eng mit den Beutelmardern verwandt. Mit dem in Australien ausgestorbenen Beutelwolf besteht allerdings nur eine entfernte Verwandtschaft. Tasmaniens bekanntestes Beuteltier bekam seinen Namen wegen seines aggressiven Verhaltens, seines lauten Kreischens und weil er bei Erregung rote Ohren bekommt sowie einen üblen Körpergeruch verströmt. Weltweit bekannt wurde der „Tasmanian Devil“ nicht zuletzt durch Taz, der Comic-Figur in der Bugs Bunny Zeichentrick-Serie.

Inhaltsverzeichnis

Anatomie & Fortpflanzung des Tasmanischen Teufels

Der Beutelteufel besitzt einen kräftigen, gedrungenen Körperbau und einen kurzen, breiten Kopf. Die Hinterbeine sind geringfügig kürzer als die Vorderbeine. Der männliche Beutelteufel wird etwa 65 Zentimeter lang, mit einer Schwanzlänge von circa 26 Zentimetern. Männliche Tiere erreichen ein Gewicht um die acht Kilogramm. Weibliche Tiere sind kleiner und leichter. Sie erreichen eine Länge von etwa 57 Zentimetern und eine Schwanzlänge von ungefähr 24 Zentimetern. Weibchen werden etwa sechs Kilogramm schwer. Der Tasmanische Teufel besitzt robuste Zähne und eine enorme Bisskraft, die stärkste unter den Säugetieren. Das Fell der Beuteltiere ist dunkelbraun bis schwarz, mit einem weißen Kehlstreifen und eventuell weißen Flecken am Rumpf. Zur Fortpflanzung kommt es meist im März. Weibchen lassen sich normalerweise von mehreren dominanten männlichen Tieren begatten. Nach etwa 30 Tagen erfolgt die Geburt. Der Nachwuchs kriecht sofort in den nach hinten geöffneten Beutel. Da die Weibchen nur vier Milchdrüsen haben, überleben maximal vier Jungtiere. Nach circa 100 Tagen verlässt der Nachwuchs den Beutel und verbringt die nächsten drei Monate im mütterlichen Bau. Nach weiteren drei Monaten sind die jungen Beuteltiere völlig unabhängig. Ihre Geschlechtsreife erhalten weibliche Tiere im zweiten Lebensjahr.

Lebensraum & Lebensweise

Während der Tasmanische Teufel in Australien ausgestorben ist, findet man ihn auf fast ganz Tasmanien. Grund für sein Aussterben waren wohl die Konkurrenz des Dingos und die Bejagung durch Aborigines. Die Beutelteufel haben sich so gut wie alle Lebensräume auf der Australien vorgelagerten Insel zunutze gemacht. Sie bevorzugen jedoch Waldgebiete in Küstennähe und trockene Wälder. Der Tasmanische Teufel ist nacht- und dämmerungsaktiv. Er besitzt einen ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, sieht aber relativ schlecht. Die Beuteltiere sind Einzelgänger und nutzen Reviere mit einer Größe bis zu 20 Quadratkilometer. Zur Nahrung der Beutelteufel gehören Wombats, Vögel, Reptilien, Frösche und Insekten, aber auch manchmal Haustiere und Nutzvieh. Ein Großteil ihrer Beute besteht aus Aas. Der Tasmanische Teufel kann bis zu 40 Prozent seines Gewichts an Nahrung aufnehmen, die er mitsamt den Knochen verzehrt. Bis in die 1930er Jahre wurde das markante Beuteltier intensiv bejagt und war stark gefährdet. Seit 1941 steht der Beutelteufel unter Schutz und der Bestand hat sich erholt. Seit etwa 1990 besteht jedoch eine neue Gefahr. Die Krankheit DFTD (Devil Facial Tumour Disease) bedroht ernsthaft den Fortbestand des Tasmanischen Teufels.

Alle Tiere im Überblick

Erste Eindrücke im Video

Tasmanischer-Teufel-768x544-1