Die Gibb River Road in Australien ist das absolute Highlight eines Roadtrips der Region Kimberley im Norden von Western Australia. Ganze 660 Kilometer zieht sich die hauptsächlich nicht asphaltierte Straße von Derby nach Wyndham. Auf dem Weg kommt man an den bis zu 600 Meter hohen Cockburn Ranges, an Gorges, Wasserfällen, Pools, riesigen Rinderfarmen und mehreren Aborigine-Gemeinden vorbei. Wenn man nicht gerade am Fahren ist, kann man hier sehr gut wandern, schwimmen, angeln, sonnenbaden und relaxen. Darüber hinaus findet jeden Mai die anstrengende Gibb River Road Mountain Bike Challenge statt.

Inhaltsverzeichnis

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Straßenkonditionen

Die allererste Frage in Bezug auf die Gibb River Road lautet meist: Wie sind denn eigentlich die Straßenkonditionen? Man liest und hört unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema. In jedem Fall ist jedoch vor Reisebeginn eine sehr gute Vorbereitung notwendig, um einer bösen Überraschung vorzubeugen. Aktuelle Auskünfte zu den Straßenverhältnissen erhält man bei Main Roads WA. In einer der unten aufgeführten Touristeninformationen (siehe Weitere Infos über die Gibb River Road) werden zudem diverse Broschüren zur Verfügung gestellt. Hilfreiches Kartenmaterial mit einigen Zusatzinformationen gibt es auch von Hema. Möchte man eine der vielen Aborigine-Gemeinden besuchen, so muss man sich teilweise schon im Vorhinein beim Department of Indigenous Affairs (Webseite) anmelden und eine Genehmigung einholen. In der Regel dauert dieser Vorgang nicht länger als 3 bis 5 Tage.

Zwischen November und April ist die gesamte Strecke meist vollkommen gesperrt und ein widerrechtliches Befahren wird mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 AUD bestraft. Von Main Roads Western Australia wird die Gibb River Road dann in der Regel zwischen April und Mai eröffnet, also zum Beginn der Trockenzeit. Des Weiteren geschieht eine Freimachung der Straße erst, wenn das Wasser der Flüsse so niedrig ist, dass man mit einem Allradantrieb langsam und mit Vorsicht hindurchfahren kann. Viele der Wasserläufe sind zudem mit Beton unterlegt, so dass sich die Reifen nicht in den Schlamm eingraben. Sobald der Track für eine Durchfahrt freigegeben wurde, wird die Gibb River Road das erste Mal begradigt. Im Laufe einer Trockenzeit nutzen sich die Wege jedoch immer wieder erneut ab und werden mit der Zeit schlechter passierbar, worauf die Straße teilweise bis zu dreimal pro Saison beziehungsweise alle 2 Monate geebnet werden muss.

Nach einer solchen Begradigung wagen sich sogar normale Personenkraftfahrzeuge auf die GRB. In jedem Fall wird allerdings ein Geländewagen mit hohem Abstand zum Boden für das Passieren empfohlen. Außerdem tut man seinem Fahrzeug, egal ob Allradantrieb oder PKW, wirklich keinen Gefallen, wenn man die holperige Straße passiert, da die Reifen sehr stark beansprucht werden, alles ganz schön durchgeschüttelt wird und jeder Zwischenraum am Ende des Tages mit feinem, rotem Staub bedeckt ist. Man sollte ebenfalls beachten, dass die Seitenstraßen der Gibb River Road oft unter der Verantwortung verschiedener Institutionen stehen. Aus diesem Grund können sich die Straßenkonditionen auf diesen Wegen vollkommen vom Zustand der Gibb River Road unterscheiden. Darüber hinaus fahren am Abend und während der Dunkelheit Road Trains auf dem Haupttrack.

Geschichte

Bei der Geschichte der Gibb River Road haben vor allem Aborigines, Entdecker, Viehhalter und Missionare eine entscheidende Rolle gespielt. Durch das erhöhte Wasservorkommen und die reichhaltige Natur lebten die Ureinwohner des 5. Kontinents schon lange vor der Ankunft der ersten Europäer hier. Matthew und Alexander Forrest erkundeten dieses Gebiet 1879 und benannten beispielsweise den Leopold National Park nach dem damaligen König von Belgien. 1898 nahm Frank Hann eine Expedition im Süden der Kimberley vor, wobei auch er vielen Plätzen ihren heutigen Namen gab. Für die Erforschung des Nordens waren 1901 Brockman und Dr. House zuständig, die sich dem Trend der Namensgebung diverser Landschaftsformationen anschlossen. Nach der hierauf folgenden Inanspruchnahme des Landes durch die weißen Männer, die das Territorium als Weidefläche nutzen wollten, kam es jedoch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Einheimischen und den Europäern. Die durch die bessere Bewaffnung bevorteilten Weißen nahmen viele Aborigines gefangen und ließen sie für sich arbeiten. Im Laufe der Zeit machte man sich das Wissen der Ureinwohner allerdings zu Nutze und arbeitet mit ihnen zusammen.

Ursprünglich diente die etwa 1960 erbaute Gibb River Road zum Transport von Rindern, jedoch wurde sie bis 1962 nur notdürftig bis zur Mt House Station ausgebaut. 1963 erweiterte man die Straße bis zum Gelände von Glenroy Meatworks, um gefrorenes Rindfleisch schneller an den Hafen nach Derby transportieren zu können. Nachdem man den Track 1964 von der Gibb River Station bis nach Derby verlängert hatte, erhielt die Gibb River Road ihren heutigen Namen. Drei Jahre später wurde sie dann bis nach Wyndham vollständig ausgebaut, um das Rindfleisch auch zum Hafen von Wyndham zügiger transportieren zu können. Seit 1996 steht die Gibb River Road zudem in der Obhut von Main Roads WA, weshalb sich die Straßenkonditionen auch bis heute drastisch verbessert haben.

Sehenswürdigkeiten Gibb River Road

Kilometer 1 bis Kilometer 247

Da die meisten Reisenden die Gibb River Road von Westen nach Osten befahren, wird der Track hier auch in dieser Reihenfolge beschrieben. Von der Kreuzung zwischen dem Derby Highway und der Gibb River Road muss man 119 Kilometer (über die Hälfte ist anfangs sogar asphaltiert) zurücklegen, bis man die Brücke des Lennard Rivers erreicht. In der Nähe leitet einen die etwa 135 Kilometer lange Fairfield Leopold Downs Road vorbei am Windjana Gorge National Park, am Tunnel Creek National Park und am Devonian Reef Conservation Park nach Süden zum Great Northern Highway. Der Geikie Gorge National Park und der Brooking Gorge Conservation Park befinden sich hingegen direkt an diesem langen Highway (siehe Tunnel Creek, Windjana Gorge und Geikie Gorge National Park). 65 Kilometer sind es dann von der Brücke am Lennard River bis zur 49 Kilometer langen Schotterpiste, die zur Mount Hart Wilderness Lodge im King Leopold Ranges National Park führt. Nach weiteren 6 Kilometer kommt man etwa 8 Kilometer südlich zur weniger gut besuchten, aber wunderschönen Lennard River Gorge, die eine Länge von 5 Kilometer hat. Vom Parkplatz gelangt man auf einem kurzen Spaziergang (1,5 Kilometer) zu einem Aussichtspunkt. Abseits vom Pfad lohnt sich zudem ein Ausflug in die Schlucht hinein, in der man sich im Pool und unter dem Wasserfall erfrischen kann. Aber Vorsicht, denn es geht ganz schön steil nach unten und es wurde auch kein Weg zum Pool angelegt.

Etwa 18 Kilometer hinter der Abbiegung zum Mount Hart leitet einen die circa 29 Kilometer lange Strecke in Richtung Norden zur extrem beliebten und daher auch teilweise zu gut besuchten Bell Gorge. Affenbrotbäume säumen den Bell Creek, welcher sich in Kaskaden zur tiefen Gorge windet. Am Ende des King Leopold Ranges National Park erreicht man schließlich die Aborigine-Gemeinde Imintji, in der das Imintji Roadhouse errichtet wurde. Die Raststätte ist eine gute Station, um Diesel zu tanken, ein paar Kleinigkeiten zu kaufen oder den Dienst der Werkstatt in Anspruch zu nehmen.

Kilometer 248 bis Kalumburu Road bei Kilometer 410

33 Kilometer sind es von der Abzweigung zur Bell Gorge zu dem Track, auf dem man zur Diamond Gorge nach Süden gelangt. Hier stellen das Gelände von Glenroy Meatworks (ca. 55 Kilometer von der Gibb River Road), die Sir John Gorge (ca. 93 Kilometer von der Gibb River Road) und die Diamond Gorge (ca. 105 Kilometer von der Gibb River Road) die befahrbaren Sehenswürdigkeiten dar. Von der Abbiegung zur Diamond Gorge bis zur mehr als 50 Kilometer langen Straße, die wiederum zum Charnley River und zu den Ruinen der Old Beverley Springs Station führt, muss man nur 4 Kilometer zurücklegen. Einen weiteren Abstecher auf dem Weg zur 35 Kilometer entfernten Abzweigung zur Galvans Gorge kann man zur Adcock Gorge unternehmen.

Von der Gibb River Road geht es über einen 8 Kilometer langen Track zu dem etwa 10-minütigen Pfad, der einen zum Wasserbecken der Galvans Gorge leitet. Nach nochmals 14 Kilometer auf der Gibb River Road erreicht man das Mt Barnett Roadhouse bei Kupungarri, in dem man Tanken und ein paar Kleinigkeiten kaufen kann. Der ruhige Pool und der Wasserfall der Manning Gorge liegen nur wenige Kilometer von der Raststätte entfernt. Hierauf geht es 30 Kilometer nördlich bis zur tiefen Barnett River Gorge, die inmitten von Sandsteinfelsen liegt. Zu den Aborigine-Malereien, ein paar Wanderwegen und noch mehr Wasserbecken kommt man über eine 9 Kilometer entfernte Abzweigung Richtung Mt Elizabeth. Als Nächstes sind es 71 Kilometer bis zur Kalumburu Road, die dann nach Norden abgeht.

Kilometer 410 bis Kilometer 654

70 Kilometer östlich der Kalumburu-Road-Kreuzung wird man auf einer kleinen Straße zur Ellenbrae Station geleitet. 50 Kilometer weiter befindet sich dann der Durack River und nach 59 Kilometer gelangt man zum Home Valley. 9 Kilometer sind es hierauf bis zum Pentecost River, der am Anfang der Trockenzeit noch oft Wasser führt. Der Abstecher zur El Questro Gorge und zur Chamberlain Gorge nimmt weitere 24 Kilometer Wegstrecke in Anspruch. Bei beiden Gorges kann man allerdings tanken und ein paar Kleinigkeiten kaufen. Zum Abschluss folgt die 10 Kilometer entfernte Abzweigung zur Emma Gorge, bei der die Zebedee Springs über einen Wanderpfad zu erreichen sind. Nur noch 23 Kilometer sind es von der Abbiegung zur Emma Gorge, bis man wieder auf dem Great Northern Highway ist. Eine alternative Strecke verläuft darüber hinaus vom Pentecost River nach Wyhndham, an dem ein Boab Prison Tree und die Grotto liegen (siehe Wyndham: Parry Lagoons, The Grotto, El Questro Gorge und Co).

Campingplätze

Die hier aufgeführten Campingplätze liegen in der Regel nicht weit von der Gibb River Road entfernt und erwecken bei vielen Reisenden oftmals ein authentisches Outback-Gefühl. Meist wird pro Übernachtung zwar ein gewisser Kostensatz berechnet, dafür verfügen sie aber auch über eine entsprechende Grundausstattung. Weiterhin ist es ausschließlich auf den hierfür vorgesehenen Plätzen gestattet, sein Zeltlager aufzuschlagen. Neben den gebührenpflichtigen Orten existieren ebenfalls kostenfreie Rest Areas auf der GRR, die beispielsweise im Camps-Buch aufgeführt werden.

Hilfreiche Infos über die Gibb River Road

An- & Weiterreise

Die Gibb River Road ist von Derby im Westen, von Fitzroy Crossing im Süden und von Wyndham oder Kununurra im Westen befahrbar. 135 Kilometer ist die Fairfield Leopold Downs Road lang, die von der GRR zum Great Northern Highway bei Fitzroy Crossing führt. Die Busse von Greyhound legen in einigen Ortschaften der Kimberley einen Halt an, zu denen unter anderem Broome, Derby, Fitzroy Crossing, Halls Creek und Kununurra gehören. Zu den regionalen Flughäfen zählen der Mount Elizabeth Station Air Strip, der Gibb River Airport, der Doogan Airport und der Forest River Airport. Außerdem besitzen Broome, Derby, Fitzroy Crossing, Halls Creek, Wyndham und Kununurra kleine Flughäfen.

Touristeninformation

Die nächsten Touristenbüros sind das Derby Visitor Centre (30 Loch Street) im Westen, das Fitzroy Crossing Visitor Centre (Ecke Forest Road and Flynn Drive) im Süden und das Kununurra Visitor Centre (75 Coolibah Drive) im Westen. Weitere Touristeninformationen gibt es in Broome und Halls Creek.

Weitere Informationen

Die letzten günstigen Supermärkte, Banken und umfangreicheren Einrichtungen findet man in Derby und in Kununurra. Allerdings verfügen auch Fitzroy Crossing und Halls Creek über kleinere Lebensmittelgeschäfte. Bevor man auf die GRR fährt, sollte man in Derby im Westen, in Fitzroy Crossing im Süden oder in Wyndham im Norden spätestens nochmal alle Benzinkanister auffüllen.

Am Lennard River gibt es einen kleinen Shop und auf der restlichen Gibb River Road existieren drei Raststätten. Beim Imintji Roadhouse (223 Kilometer von Derby und 437 Kilometer von Kununurra), beim Rasthof am Mt Barnett (300 Kilometer von Derby und 407 Kilometer von Kununurra) und dem der El Questro Gorge (102 Kilometer von Kununurra) werden Benzin, ein paar Lebensmittel, Snacks und Eis angeboten. In der Hochsaison ist fast jeden Tag jemand für Reparaturen und zum Wechseln von Reifen im Imintji Roadhouse vor Ort. Die Kulumburo Road, abseits der Gibb River Road, verfügt zudem über eine Raststätte am Drysdale River und über diverse Einrichtungen in Kalumburu. Auch im Drysdale Roadhouse werden bei Anfrage notdürftige Reparaturen durchgeführt.

Achtung: Das Imintji Roadhouse verkauft nur Diesel!

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