Sydney Geschichte: Spannendes zum Werdegang der Weltstadt
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Sydneys Geschichte beginnt im Jahre 1788, als an der Sydney Cove die erste britische Kolonie Australiens unter der Leitung von Arthur Phillip gegründet wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Versorgung, der Isolation und den noch unbekannten natürlichen Voraussetzungen, konnte sich Sydney allerdings sehr schnell den Ruf einer Weltstadt erarbeiten. Mittlerweile interessieren sich Menschen aus aller Welt für die multikulturelle Metropole und treffen jedes Jahr millionenfach am Sydney International Airport ein, um beispielsweise der Geschichte Sydneys in einem der zahlreichen Museen auf den Grund zu gehen oder die vielen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Die ganz frühe Geschichte der Stadt beginnt mit den aus Asien in den Norden Australiens ziehenden Aborigines vor etwa 45.000 bis 60.000 Jahren. Die Ureinwohner erweiterten im Laufe der Zeit ihre Lebensräume immer mehr in Richtung Süden. Vor mindestens 30.000 Jahren soll die indigene Bevölkerung des roten Kontinents bereits im heutigen Gebiet von Sydney gelebt haben. Der Hafen wurde zur Zeit des Eintreffens der Briten von mehreren hundert Stämmen beziehungsweise 4.000 bis 8.000 Aborigines bewohnt. Mit den Stämmen der Eora und der Cadigal schlossen die Europäer übrigens die ersten Kontakte. James Cook sichtete am 19. April 1770 mit der HMS Endeavour die Ostküste Australiens und legte 10 Tage später an der von ihm benannten Botany Bay an. Nach Forschungen auf dem neu entdeckten Festland berichtete Cook England, dass hier der ideale Platz zur Errichtung einer britischen Kolonie sei.
In der Stadtgeschichte brach die First Fleet am 13. Mai 1787 unter Arthur Phillips Kommando von Portsmouth in England zum anderen Ende der Welt auf, um hier eine neue Siedlung und eine Strafkolonie aufzubauen. Die 11 britischen Schiffe umfassten allein 3 Versorgungsschiffe und 6 Sträflingstransporter, auf denen ungefähr 600 freie Personen sowie nahezu 800 Häftlinge (25 % Frauen und 75 % Männer) untergebracht waren. Nach einer achtmonatigen Fahrt erreichten fast alle Passagiere (knapp 50 Personen kamen ums Leben) zwischen dem 18. und dem 20. Januar 1788 die Botany Bay. Da sich allerdings herausstellte, dass die Sydney Cove im geschützten Port Jackson bessere Voraussetzungen zum Besiedeln habe als die Botany Bay, änderte man die Position und gründete am 26. Januar 1788 (Australia Day) die erste britische Siedlung Australiens. Der endgültige Name wurde 7. Februar 1788 festgelegt und zu Ehren des damaligen britischen Innenministers Thomas Townshend, 1. Viscount Sydney ausgewählt, der einen entscheidenden Teil zum Aufbau der neuen Kolonie beitrug.
Arthur Phillips Ziele waren neben dem Disziplinieren der Strafgefangenen sowie der Errichtung einer neuen Siedlung auch das Schaffen friedlicher Beziehungen zwischen den Ureinwohnern und den Siedlern. Es wird ihm nachgesagt, dass er sehr weise und recht moderne Verhaltensregeln im Umgang zwischen den Europäern und den Aborigines aufstellte, weshalb bis auf wenige Zwischenfälle ein friedliches Verhältnis zwischen den beiden Kulturen bewahrt werden konnte. Nachdem im April des Jahres 1789 ein französisches Expeditionsschiff Sydney besucht hatte, brach jedoch eine verheerende Pockenepidemie aus, worauf der Großteil der Eora in kurzer Zeit verstarb. Nur wenige Jahre nach der Ankunft der ersten Europäer waren nur noch 10 % der ursprünglichen Bevölkerung am Leben. Bereits 1892 zählte man im Gebiet der heutigen Metropole mehr Europäer als Ureinwohner.
Die Anfangszeit der neuen Kolonie war sowohl mühselig als auch hart. Felder und Häuser mussten mit sehr wenig Baumaterial sowie fehlenden Fachkräften errichtet werden. Außerdem konnten die vielen von der Reise geschwächten oder kranken Gefangenen anfangs nicht arbeiten und auch die Versorgung aus England kam nur in größeren Abständen. 1790 erreichte die Second Fleet mit nur 75 % der ursprünglichen Passagiere und 1791 die Third Fleet mit gesundheitlich beeinträchtigten Sträflingen die Siedlung. Innerhalb der ersten 4 Jahre der Geschichte Sydneys kamen mehr als 3.500 männliche und fast 800 weibliche Häftlinge in Sydney an, von denen jedoch kaum jemand fachmännische Fähigkeiten zur Errichtung einer Kolonie besaß. Trotzdem konnte Arthur Phillip in fast 15 Jahren die wichtigsten Standbeine aufstellen, weshalb er sich guten Gewissens am 11. Dezember 1792 auf die Rückreise nach England begab.
Da nicht genügend Bargeld vorhanden war, nutzte man zunehmend Rum als illegalen Bargeldersatz. Viele Offiziere der New South Wales Corps (Abteilung der Royal Marines) nutzten ihre Beziehungen aus und konnten sich dank des Rums immer weiter bereichern. Dieses korrupte Unterfangen wurde von dem Politiker John Macarthur unterstützt, weshalb er von Gouverneur William Bligh inhaftiert wurde. Hierauf kam es 1808 zur Rum Rebellion, einem bewaffneten Widerstand zwischen den Corps und der Regierung. Die New South Wales Corps nahmen Bligh in seinem Haus gefangen, woraufhin er am 01. Januar 1810 vom neuen Gouverneur der Kolonie, Lachlan Macquarie, abgelöst wurde. Macquarie spielte von nun an eine wichtige Rolle, da er bedeutende Institutionen, wie Banken, Kirchen, Hafenanlagen, Märkte, Straßen, Parks und die Polizei einrichtete. Außerdem pflegte er weiterhin gute Beziehungen mit den Aborigines.
1830 bis 1840 bildeten sich immer mehr Vororte aus, da viele neue Siedler aus Irland und Großbritannien ein neues Leben am anderen Ende der Welt beginnen wollten. Der ehemalige Häftling William Wentworth gründet 1835 die Australian Patriotic Association als erste Partei der Stadt. Mit der seit 1842 bestehenden Stadtverwaltung wird Sydney offiziell von dem Status einer britischen Strafkolonie zur ersten Stadt Australiens erklärt. Ein Jahr später fanden die ersten Parlamentswahlen statt, an denen alle wohlhabenden Männer teilnehmen durften. Mit der Gründung der University of Sydney wurde 1850 ein weiterer wichtiger Grundstein in der Geschichte Sydneys gelegt.
Anfang des Jahres 1851 kam es nach dem Goldfund im 150 Kilometer westlich von Sydney gelegenen Ort Bathurst zum Goldrausch. Aus dem hieraus resultierenden Bevölkerungsboom wuchs die Einwohnerzahl innerhalb von 20 Jahren von 39.000 auf 200.000 Personen an. Darüber hinaus profitierte die Stadt an dem durch den hohen Bedarf an Zügen und dem stärkeren Aufkommen an Hafenverkehr resultierenden Ausbau der Infrastruktur. Allerdings fand man nur wenige Monate nach dem Goldfund auch in der Nähe von Melbourne größere Mengen des kostbaren Edelmetalls, woraufhin es hier ebenfalls zu einem raschen Bevölkerungsanstieg kam. Mit diesem Ereignis begann der bis zur Schaffung der heutigen Hauptstadt Canberra anhaltende Konkurrenzkampf zwischen den Metropolen Sydney und Melbourne. Ein weiteres bedeutsames Ereignis fand im Jahr 1857 statt, in dem zum ersten Mal alle Männer das Wahlrecht erhielten. Mit der Stabilisierung der Regierung in den 1860ern hatte die Stadt endlich auch Gelegenheit dazu, sich mit den kulturellen Bedürfnissen und dem Freizeitsektor zu befassen. 1863 bildeten sich beispielsweise die ersten großen Sportvereine, in den 1870ern entstand eine größere Kunstszene und 1879 fand die Sydney International Exhibition statt, bei der sich die große Kolonialstadt der Welt präsentierte.
Von 1788 bis zum 31.12.1900 war Sydney die Hauptstadt der britischen Kolonie New South Wales. Als am 01.01.1901 jedoch das Commonwealth of Australia in Kraft trat, wurde die Metropole die Bundeshauptstadt des neuen Bundesstaates New South Wales. Mit der Industrialisierung zählt die Stadt schon am Anfang der neueren Geschichte über eine Million Einwohner und ist somit größer als Melbourne. Im Zuge des immer populärer werdenden Badens mit Ganzkörperanzügen bildet sich zudem seit 1915 die bis heute sehr beliebte Surfkultur aus. Einen tiefen Schlag erfahren die Bewohner jedoch mit dem Verlust von etwa 60.000 australischen Soldaten, die an der Seite Großbritanniens in den Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) zogen und nie mehr zurückkehrten. Als Andenken an die Opfer wird 1927 der Sydney Cenotaph am Marin Place und 1934 das ANZAC War Memorial (Webseite) im Hyde Park als größtes Kriegsdenkmal der Stadt errichtet. In den 1930ern bekommt Sydney die große Weltwirtschaftskrise zu spüren und nach einem 8 Jahre langen Bau wurde 1932 die Harbour Bridge fertiggestellt, woraufhin immer mehr Vororte im Norden entstanden. Am 3. September 1939 verkündete man offiziell die australische Teilnahme am Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland, Italien, Japan und weitere Länder. Beim Angriff der Japaner auf Sydney und Newcastle kamen am 1. Juni 1942 21 Menschen ums Leben und im Mai 1942 fand die Schlacht im Korallenmeer gegen Japan statt. Aufgrund der fehlenden Männer wurde jedoch während des Krieges die Rolle der Frau in der Gesellschaft deutlich wichtiger.
In der Nachkriegszeit wurde die Stadt immer multikultureller, da viele Zuwanderer aus Europa am anderen Ende der Welt ein neues Leben beginnen wollten. Es entstanden innovative Industrien und das Finanzwesen wurde mit der Etablierung großer Banken bedeutender. Auch der Bildungssektor formte sich weiter aus, indem beispielsweise 5 neue Universitäten gegründet wurden. Seit den 1970ern kommen die meisten Migranten und Reisenden aus allen Teilen der Welt am internationalen Terminal der Stadt an. 1967 wird der Australia Square Tower (170 Meter), 1981 der noch höhere Sydney Tower (309 Meter), 1973 das Sydney Opera House und 1992 der 2,3 Kilometer lange Sydney Harbour Tunnel gebaut. Des Weiteren kam es zwischen 1993 und 1994 zu schlimmen Buschbränden. Ein Highlight der neueren Geschichte Sydneys war jedoch, dass man die Stadt als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2000 auswählte. Dieses Ereignis zog die Aufmerksamkeit und das Interesse der gesamten Welt auf die Metropole und auch auf Australien. Den einige der größten Sportanlagen der Stadt umfassenden Olympic Park baute man eigens für dieses Event aus. Außerdem fanden nach den Olympischen Spielen die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2003, die Treffen der APEC Australia 2007 und der Weltjugendtag 2008 in der Weltmetropole statt. Heute ist die Weltmetropole unumstritten die größte und international beliebteste Stadt Australiens. Im Jahr 2017 knackte sie zudem erstmals die Einwohnerzahl von über 5 Millionen.
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