Natürlich gibt es auch Krankheiten in Australien, über die man sich vor der Abreise informieren sollte. Prinzipiell ist das Reisen auf dem 5. Kontinent nicht gefährlicher als irgendwo anders in der Welt. Auch wenn es hierzulande jede Menge giftige Tiere gibt, so passieren dennoch verhältnismäßig wenig Zwischenfälle, die ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Die medizinische Versorgung in Down Under ist zudem durchaus mit der in Deutschland, der Schweiz und Österreich zu vergleichen.

Inhaltsverzeichnis

Präventionsmaßnahmen

Natürlich ist es durchaus sinnvoll, sich über die gängigsten Krankheiten in Australien zu informieren, um im Fall der Fälle zu wissen, wie man am sinnvollsten handelt. Sowohl durch Tiere als auch durch den Menschen übertragene Krankheiten sind bei richtiger Handlungsweise sehr gut vorzubeugen. Beispielsweise vor Moskitostichen und Zeckenbissen kann man sich anhand von Insektenspray (30 - 50% DEET), langer Kleidung und Moskitonetzen effektiv schützen. Aber auch die für Australien empfohlenen Impfungen sind vor Abflug zu prüfen und falls nötig unbedingt aufzufrischen, sodass ein bestmöglicher Schutz gewährleistet ist. Handelt man also vernünftig und geht offensichtlichen Risiken aus dem Weg, so stehen die Chancen sehr gut, wieder gesund aus seinem Urlaub nach Hause zu kommen. Für den Fall, dass man trotz getroffener Präventionsmaßnahmen während seiner Reise erkrankt und eine medizinische Behandlung benötigt, ist es ratsam, sich schon vor Abflug über die verschiedenen Ärzte in Australien zu informieren.

Die australische Sonne

Kaum jemand nimmt die Gefahren - verursacht durch UV-Strahlung - so ernst, wie beispielsweise die, von einer Giftschlange gebissen zu werden. Jeder weiß, dass die australische Sonne nicht zu unterschätzen ist und dass deutlich mehr Menschen an Hautkrebs sterben (Der 5. Kontinent hat weltweit die höchste Hautkrebsrate) als bei Zwischenfällen mit gefährlichen Tieren. Die Ozonschicht in Down Under ist schwer beschädigt und die UV-Werte sind dadurch erschreckend hoch. Aber auch ein Sonnenstich, der mit Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Fieber einhergeht, ist aufgrund der enormen Hitze und der extremen Sonnenkraft keine Seltenheit. All dem kann jedoch recht einfach vorgebeugt werden:

Übertragung durch Tiere

Folgend findet man eine Auflistung typischer, durch Tiere übertragene Krankheiten in Australien. Diese Auflistung soll keinesfalls abschrecken, sondern lediglich über gewisse Gesundheitsrisiken aufklären, um sich während der Reise bestmöglich davor schützen zu können!

Fledermaus Lyssavirus

Dieses der Tollwut ähnliche Virus kann zwar bis zum Tode führen, stellt für Reisende aber eher kein großes Gesundheitsrisiko dar, da man eher selten mit Fledermäusen in Kontakt tritt.

Denguefieber

Denguefieber ist eine Virusinfektion, die in der Regenzeit (Oktober bis März) im Norden Queenslands vorkommt und von Moskitos übertragen wird. Die Sterblichkeitsrate (zwischen 6 und 30%) ist bei Kindern deutlich höher als bei Erwachsenen. Viele infizierte Mücken sind übrigens tagsüber auf der Nahrungssuche. Die Inkubationszeit liegt zwischen 3 und 14 Tagen. Die Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, hohes Fieber, Schlaffheit, Bindehautentzündung und Schüttelfrost.

Giardiasis (Durchfallerkrankung)

Giardiasis ist eine durch Geißeltierchen hervorgerufene Erkrankung, die meist durch verunreinigtes Wasser auftritt. Die Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und gegebenenfalls auch Fieber. Deshalb ist es ratsam, Wasser aus Flüssen und Seen abzukochen oder zu filtern, bevor man es trinkt. Vor Wanderungen durch Nationalparks kann man sich auch bei den Park-Rangern über die Wasserqualität informieren.

Ross River Fieber

Diese durch Moskitos übertragene virale Krankheit verursacht Fieber, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Lethargie. Die Inkubationszeit beträgt ca. 3 - 9 Tage und die Symptome klingen nach ein paar Tagen in der Regel von alleine wieder ab. Meist kommt dieses Fieber es in etwas sumpfigeren Regionen Australiens vor.

Malaria

Das durch die Malaria-Mücke übertragene Virus stellt in Australien keine große Gefahr für Reisende dar. Wenn überhaupt, dann findet man es im hohen, wilden Norden Queenslands.

Borelliose

Das Bakterium Borrelia Burgdorferi ist auch in Australien aktiv. Es wird wie in Europa durch Zeckenstiche übertragen. Die Inkubationszeit beträgt gerade einmal 12 bis 24 Stunden. Innerhalb von ein paar Tagen entsteht an der Einstichstelle eine sich kreisförmig ausbreitende, flächenhafte Rötung, die als erstes Anzeichen einer Infektion gedeutet werden kann. Die Symptome einer Borreliose sind je nach Stadium und Ausprägung: Fieber, Bindehautentzündung, Kopf- und Muskelschmerzen, Gelenkentzündungen, Lymphknotenschwellungen, Lähmungen, Gefühlsstörungen sowie Herzentzündungen. Hier ist eine rasche Behandlung mit Antibiotika unumgänglich.

Zeckenfieber (Tick Typhus)

Das australische Zeckenfieber ist in Queensland sowie in New South Wales am weitesten verbreitet. Um den Zecken-Einstich bildet sich nach ca. einer Woche eine dunkle Stelle. Tritt diese auf und die Begleiterscheinungen sind Fieber, Kopfschmerzen und Lymphknotenschwellungen, so sollte man einen Arzt aussuchen und sich mit Antibiotika behandeln lassen.

Enzephalitis (Murray Valley Enzephalitis Virus)

Dieser von Moskitos in der Regenzeit (Oktober bis März) übertragene Virus tritt nur im Norden Australiens auf und hat eine Inkubationszeit von 1 bis 4 Wochen. Die Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen sowie eine hohe Lichtsensibilität; gegebenenfalls sogar neuronale Störungen. Die Erkrankungsgefahr an Enzephalitis ist für Reisende recht gering.

Tipp: Sicherlich ist es sinnvoll, sich anhand von adäquaten Impfungen, speziellen Mückensprays, Moskitonetzen und langer Kleidung vor Krankheiten zu schützen.

Übertragung durch den Menschen

Folgend findet man eine Auflistung von Krankheiten in Australien, die von Menschen zu Mensch übertragen werden. Anhand einer gründlichen Recherche im Vorfeld kann man diesen weitestgehend vorbeugen. Daher werden die verschiedenen Krankheiten nicht nur aufgelistet, sondern ebenfalls kurz erläutert.

Hepatitis

Hepatitis ist eine Leberentzündung, die mehrere Ursachen haben kann. Hier wären beispielsweise verschiedene Viren (Bsp.: Mumpsvirus), bakterielle Erreger und Pilze (Bsp: Borrelien), Parasiten (Bsp: Amöben), Gifte (Bsp: Alkohol, Medikamente) oder die Übertragung durch einen Körperflüssigkeitsaustausch als Ursache zu nennen.

Hepatitis A

Hepatitis A ist die schwächste Form der Hepatitis-Erkrankungen. Sie ist eine durch das Hepatitis A Virus übertragene Infektionskrankheit, die nicht chronisch verläuft und meist problemlos wieder verschwindet. Sie wird durch Kot, Urin, verunreinigtes Wasser und Muscheln übertragbar. Die Inkubationszeit beträgt ca. einen Monat und die Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall, auffälliger Stuhlgang und dunkler Urin. Hier ist eine zehn Jahre andauernde Schutzimpfung möglich.

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine virale Infektionskrankheit, die meist akut, aber auch chronisch verlaufen kann. Als Folge dieser Erkrankung kann Fieber, Übelkeit, Müdigkeit, Leberschwellung und Gelbsucht bis hin zur Leberzirrhose auftreten, die sogar zum Tod führen kann. Hepatitis B wird durch Körperflüssigkeiten (Bsp.: Blut, Sperma) übertragen und ist nur sehr schwierig zu heilen. Hepatitis B ist die am weltweit verbreitetste Virusinfektion, der genau wie bei Hepatitis A durch eine Schutzimpfung vorgebeugt werden kann.

Hepatitis C

Hepatitis C ist die gefährlichste und am schnellsten übertragbare Form der Hepatitis-Erkrankungen. Aufgrund steigender Heroinkonsumenten ist Hepatitis C ein nicht zu unterschätzendes Problem in Australien. Aber auch durchs Tätowieren oder Piercen mit infizierten Nadeln kann Hepatitis C übertragen werden. Hier liegt die Anzahl der chronisch Infizierten bei ca. 80 Prozent, was langfristig zu schweren Leberschädigungen führt. Hepatitis C Impfungen gibt es leider noch keine.

Geschlechtskrankheiten

Aber auch die sogenannten STDs (Sexually Transmitted Disases) sollte man nicht unterschätzen, da sie unangenehme Symptome mit schwerwiegenden Folgen verursachen können. Um diversen Geschlechtskrankheiten vorzubeugen, sollte man stets Kondome verwenden. Diese kann man in Apotheken (Chemists) und an Kondomautomaten kaufen. Die Rate von STDs in Australien ist ähnlich wie die in Europa.

HIV

Aufgrund guter Aufklärungsarbeiten und dem Angebot von sterilen Nadeln in Apotheken konnte die HIV-Rate in Australien weitestgehend stabilisiert werden. Sie ist ungefähr mit der in anderen westlichen Ländern zu vergleichen.

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