Klettern in Australien: Die besten Orte & viele Tipps
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Erstaunlicherweise bietet Australien als flachster aller Kontinente paradiesische Klettergründe und übertrifft viele Spots der Welt. Die meisten Felsrouten und Aufstiege liegen im Osten- und Südosten des Landes in den Bundesstaaten New South Wales und Victoria. In den Blue Mountains beginnt das bekannteste Klettergebiet Australiens gerade mal nach zwei Stunden Autofahrt ab Sydney. Wer sich dem Outdoor-Klettern in Australien widmen möchte, sollte ein großes Augenmerk auf die äußeren Umstände werfen. Gerade Leute ohne Reiseerfahrung in Down Under übersehen schnell, dass dieses Land nicht umsonst auch ein eigener Kontinent ist und entsprechende regionale Unterschiede in Witterung, Temperatur und Natur bestehen.
Als zentraler Planungsfaktor sollte bei der Reiseplanung ein Studium vom Klima und von Klimatabellen stehen. Bekanntermaßen liegen die Jahreszeiten denen der Europäischen gegenüber. Winter in Australien kann im Juli, August und September rund um Sydney und südlicher Minusgrade und Schneefall bedeuten. Umgekehrt liefert der australische Hochsommer im November, Dezember und Januar oft Temperaturen über vierzig Grad. Wenn sich das Klettern über einen längeren Zeitraum erstrecken und regional wechseln soll, ist das Erstellen einer geografischen Tourenplanung sinnvoll.
Neben den Temperaturen müssen auch die Höhen der Klettergebiete, die Himmelsrichtung und deren umgebende Vegetation beachtet werden. Australien ist ein rauer Kontinent und enorme Wetterverwerfungen können für sehr starke Böen, Sturm- und Fallwinde sorgen sowie poröses bis brechendes Felsmaterial hervorrufen. Von vollkommen wilden Klettern in Australien ist abzuraten. Die bekannten Kletterregionen geben ausreichende Touren und Abwechslung her. Innerhalb der Kletterregionen sollte bei der praktischen Auswahl die jeweils mögliche Wetterlage betrachtet werden. Bereits im Vorfeld empfiehlt sich, Ausweichmöglichkeiten zu suchen, die sich in Himmelsrichtung, Höhe und Bewuchs unterscheiden.
Wer zum Klettern nach Australien kommt und nicht zeltet, hat mit giftigen Tieren kaum zu tun. Die Gefahren lauern zumeist im Unterholz und an Felswänden und auf den bekannten Kletterrouten sind Schlangen, Skorpione, Spinnen und Hundertfüßer nicht anzutreffen. Der größte Störer für Kletterer sind Fliegen, die in Wolken auftreten und jede Körperöffnung belagern. In den Sommermonaten sollte auf den einschlägigen Foren nach Erfahrungen und Auftreten insbesondere von Sandmücken gesucht werden. In Zeiten hohen Fliegenaufkommens in den beliebten Revieren in den Blue Mountains und den Grampians ist das Ausweichen in eine küstennahe Region wie Nowra ideal.
Die bekannten und beliebten Kletterreviere und Felsen sind fast überall an sichere Straßen beziehungsweise Wege angeschlossen. Trotzdem sollte wie überall außerhalb der australischen Städte immer auf mögliche Überschwemmungen oder andere Ursachen für Unpassierbarkeit geachtet werden. Neben der Erreichbarkeit von medizinischer- und Lebensmittelversorgung muss auch an den Einkauf und die Reparatur von Kletterzubehör gedacht werden. In vielen Kletterregionen können große Funklöcher entstehen oder bestehen, weshalb zwecks Ortung und Sicherheit über ein satellitengestütztes GPS oder mobiles Kommunikationsgerät nachgedacht werden sollte.
Bei der Planung der Unterkunft bietet das Wild-Camping auf den ersten Blick eine ideale Übernachtungsmöglichkeit. Es kostet nichts und ist an dafür vorgesehenen Orten erlaubt. Kletterer sollten bedenken, dass neben den kurzen Wegen zu den Felsen mancher Erholungs- und Ausgleichseffekt auf der Strecke bleibt. Körperreinigung, Zubereitung von Lebensmitteln und Schlafkomfort sind eingeschränkt und können die körperliche sowie die geistige Fitness beeinträchtigen. In vielen Fällen empfiehlt sich ein Abwechseln zwischen befestigten und unbefestigten Übernachtungsarten. Bei der Planung sollten auch eventuelle Ruhe- und Relax-Tage eingeplant werden, die in der Nähe einer Küste zusätzliche Qualität gewinnen.
Als Kletterausrüstung kann die aus Europa bekannte Grundausstattung auch in Down Under gute Dienste leisten. Wer die Auswahl unter allen Routen, Pisten, Wänden und Felsen haben möchte, sollte sich um eine Trad-Ausrüstung kümmern. Etwa ein Drittel aller australischen Routen werden in der Trad-Technik geklettert. Auf vielen Routen ist es üblich, nur Bohrhaken vorzufinden, die dann mit eigenen Laschen bestückt werden. Kletterer müssen die benötigten Exemplare im dafür ausreichend dimensionierten Kalkbeutel mitnehmen.
Die überwiegende Mehrheit aller Kletterrouten in Australien bewegen sich zwischen Schwierigkeitsgraden sieben und 34. Im australischen Bewertungssystem entspricht das den Werten zwischen II bis XI. Jedes der Klettergebiete hat mindestens dreihundert Routen, unter denen sich alle Schwierigkeitsgrade befinden. Die Klassiker unter den Mehrseiltouren bewegen sich zwischen 15 und 25. Gute Übungsrouten für den Einstieg in Trad-Klettern sind bei Schwierigkeitsgraden von acht bis 15 angesiedelt. Ab 23 beginnen die anspruchsvollen Wände, die neben sportlicher Genugtuung teilweise unglaubliche Ausblicke auf die Natur bereithalten.
Das Gebirge der Blue Mountains zieht sich etwa zweihundert Kilometer nordwestlich und westlich vor Sydney entlang. Für die Kletterer Australiens ist es die Heimatbasis und eine große Community hat sich hier niedergelassen. Durch die jahrzehntelang andauernde Bevölkerung mit Kletterern ist ein fast unüberschaubares Netz aus Routen und Trails entstanden. Wer hier ankommt, kann sofort die Insiderinformationen und Erfahrungen der Community nutzen, ohne einen Kletterführer zu brauchen. Die Felsbänder liegen auf etwa tausend Metern Höhe, was in Nächten und in den Wintermonaten zu empfindlicher Kälte führen kann. Das Gebiet ist gut erschlossen und unterschiedliche Unterkünfte vom Campingplatz bis zu einfachen Motels liegen nahe den Kletterfelsen und Wänden.
Das zweite Eldorado für Kletterer in Australien sind die Grampians in Victoria. Der gleichnamige Nationalpark ist nach 240 Kilometern westwärts aus Melbourne erreicht. Die über 900 Kletterrouten verteilen sich auf über fünfzig Felsen. Die Grampians sind stark frequentiert und die Routen in entsprechender Vielzahl präpariert. Durch das große Gebiet, auf dem sich die Kletterspots verteilen, hat sich keine echte Community gebildet. Wer hier zum Klettern unterwegs ist, trifft allerdings in den vielzähligen Unterkünften auf Campingplätzen, in Blockhütte oder in Motels und Hotels viele Gleichgesinnte. Wer das bei Europäern nicht weitverbreitete Trad-Klettern üben will, findet viele Routen ab den Schwierigkeitsgraden fünf, darunter auch das empfehlenswerte Summerday Valley. Die imposanteste Wand im Grampians ist die Taipan-Wall. An der 200 Meter breiten orangefarbenen Steilwand laufen über sechzig Routen ab dem Schwierigkeitsgrad 18 hinauf. Unter Kletterern gilt die Wand als bester Kletterspot des Kontinents.
Im Norden des Grampian National Park erhebt sich der Mount Arapiles auf zweihundert Meter Höhe. Seine Beliebtheit und Prominenz rührt vor allem aus der Vielseitigkeit der Routen-Angebote auf seinem zwei Kilometer breiten Felsband. Neben Ein- und Zweiseilrouten jedes Schwierigkeitsgrades sind auch etwa fünfzig Boulder-Probleme im Angebot. Der Mount Arapiles ist erste Anlaufadresse für Klettergruppen, unter denen sich Boulderer, Freeclimber fürs Seil und jede Art von Kletterbegeisterten befinden. Als standesgemäße Unterkunft empfiehlt sich der Zeltplatz beziehungsweise Camping Ground direkt unterhalb der Felswand. Der Mount Arapile ist ein nicht auszulassendes Ziel für enthusiastische Kletterer, die nicht viel mehr brauchen als ihren Sport.
An der Küste von New South Wales liegt Nowra und seine etwa dreihundert Routen direkt am Shoulhaven River. 850 Kilometer vom Mount Arapiles entfernt, bietet sich hier die optimale Kombinationsmöglichkeit zwischen Fels und Strand. Die Routen aller Schwierigkeitsgrade sind fast alle verhältnismäßig kurz, fordern aber auf kurzen Distanzen gute Linien und sorgen für animierende Adrenalinschübe. Die Infrastruktur um Nowra ist nicht auf Kletterer spezialisiert und ein vorbereitendes Planen von Unterkunft und Versorgung ist empfehlenswert. Im Umland ist eine normal strukturierte Infrastruktur anzutreffen.
Wer in Nowra gelandet ist oder nur in der Nähe, sollte sich Point Perpenticular nicht entgehen lassen. Über zehn Kilometer an der Küste entlang zieht sich ein siebzig Meter hohes Felsband, das an der Unterseite vom Meer begrenzt wird. Diese Klippe zählt zu den traditionellen Kletteradressen Australiens und bietet ein oder mehrere einmalige Erlebnisse. Hier entfaltet sich die Urgewalt der Natur, die Freeclimber auch schon einmal zu Cliffhangern werden lassen.
Einen besonderen Reiz bietet Tasmanien. Auf abenteuerlich geformten Felsen, Riffs und Wänden haben sich bizarrste Klettermöglichkeiten gebildet. Steinerne Säulen ragen wenige Meter im Meer stehend bis zu siebzig Meter in die Höhe und können gelegentlich erklettert werden. Ein großer Vorteil ist die verhältnismäßig kurze Distanz aller Kletterziele zueinander und zu befestigten Straßen, die auch einen schnellen Wechsel des Standorts zulassen. Das Wetter ist in Tasmanien ein sehr unzuverlässiger Begleiter und manche Klettertour muss kurzfristig umgeplant oder abgesagt werden. Nahe der im Norden gelegenen tasmanischen Stadt Launceston finden sich gute Klettergebiete und der Mt. Wellington ist immer einen Ausflug wert, sofern der Winter vorüber ist.
Natürlich gibt es auf dem roten Kontinent noch viele weitere mehr oder weniger erschlossene Klettergebiete und Regionen. Echte Abenteurer finden unendlich viele Möglichkeiten, jungfräuliche Wände zu erobern und fast in jedem Nationalpark finden sich einzelne Wände, die von Bohr- und Klebehaken gezeichnet sind. Neben North South Wales und Victoria lohnt sich die Suche nach Spots in Western Australia vom Great Ocean Drive bis hinauf zu den Pinnacles. In Queensland, dem Northern Territory und South Australia lohnen sich die Fahrwege nicht, wenn der Aufenthaltszweck das Klettern in Down Under sein soll.
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