Das Känguru ist wohl eines der bekanntesten und zugleich auch eines der beliebtesten Tiere der australischen Fauna. Zusammen mit dem Emu (Laufvogel) verziert es sogar das Wappen des 5. Kontinents. Die auffälligen Beuteltiere leben außer in Down Under nur noch auf Neuguinea (Baumkänguru). Es gibt etwa 65 verschiedene Arten, von denen vier mittlerweile als ausgestorben gelten.
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Anatomie & Fortpflanzung des Kängurus
Mit Ausnahme der Baumkängurus, die sich nicht hüpfend fortbewegen, haben alle Arten kräftige verlängerte Hinterbeine und einen muskulösen Schwanz, der meist behaart ist. Die deutlich kleineren Vorderpfoten besitzen fünf Finger und dienen zur Nahrungsaufnahme und zum Abstützen. Neben gemusterten Arten wie dem Felskänguru ist das Fell überwiegend in Rotbraun- oder Grautönen gefärbt (zum Beispiel: Rotes und Graues Riesenkänguru). Der im Vergleich zum Körper unproportional kleine Kopf ist langgestreckt und mit großen Ohren versehen. In Größe und Gewicht gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Spezies.
Während das Zottel-Hasenkänguru 31 bis 39 Zentimeter groß und 0,8 bis 1,8 Kilogramm schwer wird, erreicht das Rote-Riesenkänguru eine Größe von bis zu 1,8 Metern und ein Gewicht von bis zu 90 Kilogramm. Die Neugeborenen kommen relativ unterentwickelt nach einer Tragzeit von nur 20 bis 40 Tagen zur Welt. Direkt nach der Geburt klettert das Jungtier in den Beutel der Mutter (Männchen hingegen besitzen keine Beutel) und hängt sich für die nächsten zwei bis drei Monate an eine Zitze. Im Normalfall kommt nur ein einzelnes Jungtier zur Welt. Nach etwa einem halben Jahr verlässt es erstmals den Beutel, wird aber noch bis zum Alter von einem Jahr weiter gesäugt. Direkt nach der Geburt kann sich das Weibchen erneut paaren. Die Entwicklung des Embryos wird jedoch verzögert, bis das vorherige Jungtier nach ca. acht Monaten den Beutel endgültig verlassen hat. Nach etwa 15 bis 24 Monaten sind sie dann schließlich geschlechtsreif.
Lebensraum & Lebensweise
Kängurus leben ausschließlich in Australien, auf Tasmanien und in Neuguinea. Die einzelnen Arten haben sich an unterschiedliche Lebensräume wie Steppen, Busch- und Grasland, Wüsten, Gebirge und Regenwälder angepasst. Die meisten Spezies sind nacht- und dämmerungsaktiv, können in der Regel aber auch tagsüber beobachtet werden. Dann verbringen sie ihre Zeit an Wasserstellen, in schattigen Unterschlüpfen oder beim Sonnenbaden. Die Beuteltiere entwickeln zwar keine ausgeprägten Sozialstrukturen, dennoch kommt es zeitweise zu lockeren Verbänden mehrerer Tiere.
Bei schneller Fortbewegung springen sie nur mit ihren kräftigen Hinterbeinen und balancieren mit ihrem Schwanz in der Luft. Bei langsamer Fortbewegung hingegen stützen sie sich sowohl auf die Vorderpfoten als auch den Schwanz und ziehen die Hinterbeine nach vorne. Die vegetarischen Beutelsäuger sind grob in grasfressende und blätterfressende Arten zu gliedern. Daneben ernähren sie sich auch von anderen Pflanzenteilen und sind auch (Vorsicht!) diversen Lebensmitteln in Zelten nicht abgeneigt. Kängurus sind sehr unterschiedlich bedroht. Während manche Spezies bereits ausgestorben oder gefährdet sind, gibt es Arten, wie das Rote- und Graue-Riesenkänguru, die sogar bejagt werden dürfen.
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