Die Geschichte Australiens beziehungsweise seine Entdeckung ist bis heute noch recht umstritten, da Gelehrte des alten Europas schon lange vor der Ankunft portugiesischer, französischer und spanischer Seefahrer im 16./17. Jahrhundert über die Existenz des Südlandes (Latein: terra australies) diskutierten. Allerdings gilt es als bewiesen, dass der Niederländer Willem Jansz im Jahre 1606 die sich im Nordosten des Kontinents befindende Halbinsel Cape York entdeckte. Somit bleiben auch heutzutage noch wichtige Fragen offen, die die Historiker zu klären versuchen.

Inhaltsverzeichnis

Die australische Geschichte von 1770 bis heute

Folgend werden alle historisch wichtigen Ereignisse aufgeführt und kurz erläutert. Natürlich ist diese Übersicht nicht komplett vollständig, da dies den Rahmen des Beitrags sprengen würde. Dennoch wird hier ein guter Einblick in die Geschichte des 5. Kontinents gewährt, um Grundkenntnisse diesbezüglich zu vermitteln. Und auch wenn die Geschichte Australiens im Vergleich zu der von europäischen Ländern nicht sonderlich alt ist, so ist sie dennoch äußerst interessant.

Entstehung der Kolonien

Erst 1770 prägte James Cook die australische Geschichte entscheidend, als er am 28. April die Ostküste betrat und das Land im Namen der Krone als britische Kolonie in Besitz nahm. Hiermit war New South Wales geboren. Aufgrund der Tatsache, dass sich die USA von Großbritannien lösten und die britische Regierung neue Strafkolonien errichten wollten, bot sich der 5. Kontinent förmlich dazu an, das Problem mit den Sträflingen in den Griff zu bekommen. Die erste Schiffsflotte („First Fleet“) traf am 26.01.1788 auf dem 5. Kontinent ein, was zur Gründung der ersten Siedlung (Sydney) führte. Es folgten viele weitere Flotten, die zigtausend verurteilte Sträflinge nach Down Under transportierten. In nur 80 Jahren (1868) wurden über 160.000 Gefangene umgesiedelt.

Im Laufe der Jahre entstanden weitere wichtige Kolonien: 1792: Tasmania, 1829: Western Australia, 1836: South Australia, 1851: Victoria, 1859: Queensland, 1863: Northern Territory. 1851 war ein besonderes Jahr in der Geschichte Australiens, da in der Nähe von Melbourne Gold gefunden wurde. Dies löste schlagartig einen mehrere Jahre andauernden Goldrausch aus, was wiederum dazu beitrug, dass immer mehr Menschen freiwillig einwanderten. Nun war es den Briten nicht mehr möglich, Down Under ausschließlich als Strafkolonie zu nutzen. Von 1855 bis 1890 erlangten die verschiedenen Kolonien eine immer größer werdende Unabhängigkeit vom britischen Empire („Responsible Government“), obwohl England nach wie vor Einfluss und Kontrolle ausübte. Vor allem waren davon die Außenpolitik, der Handel sowie die Verteidigung des sich neu formierenden Landes betroffen.

Zusammenschluss der Einzelstaaten

Die bis dato unabhängigen Kolonien begründeten am 01.01.1901 das „Federal Commonwealth of Australia“. Melbourne, die erste Hauptstadt des inzwischen 3,7 Millionen Einwohner zählenden Landes, wird zum Tagungssitz des ersten Bundesparlaments. Der erste Premierminister des 5. Kontinents wird Sir Edmund Barton. Aufgrund des Dominostatus (26.09.1907) erhält der neu geformte Bund schließlich einen nahezu kompletten Unabhängigkeitsstatus von Großbritannien. 1911 entsteht das Australian Capital Territory und zwei Jahre später demzufolge auch die neue Hauptstadt des 5. Kontinents.

Auch wenn Melbourne noch bis 1927 Regierungssitz bleibt, verlagert sich das politische Geschehen schrittweise nach Canberra. Canberra ist nun seit dem 12.03.1913 die offizielle Landeshauptstadt, da man sich sowohl gegen Melbourne als auch gegen Sydney als Regierungssitz entschied. Am 24.10.1929 (Schwarzer Donnerstag) bricht die Weltwirtschaftskrise aus, von der auch der 5. Kontinent nicht verschont bleibt. Dies hatte zur Konsequenz, dass die Arbeitslosenquote rasch auf 25 % anstieg und das erste Mal in der Geschichte mehr Menschen das Land verließen als einwanderten.

Erster & Zweiter Weltkrieg

Sowohl im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) als auch im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) sendet Australien Truppen nach Europa, um Großbritannien zu unterstützen. Am 25.4.1915 verzeichnen die „Australian and New Zealand Army Corps“ in der Türkei (Gallipoli) hohe Verluste. In Gedenken an diesen Tag wurde der sogenannte ANZAC-Day zum Nationalfeiertag. Von 1942 bis 1943 unterliegt Darwin ständigen Bombardements der Japaner, was die Regierung dazu veranlasst, das Verhältnis zu den USA verstärkt auszubauen. 1951 unterschreiben Australien, die USA und Neuseeland das ANZUS-Abkommen, das im Falle eines Angriffs den militärischen Beistand aller drei Länder fordert. Nach dem Zweiten Weltkrieg betreibt der 5. Kontinent unter Joseph Benedict Chifley eine aktive Einwanderungspolitik, die der Wirtschaft des Landes sehr zugutekommt.

Volksentscheide & Gesetze

Bis zum Jahre 1964 führen die Briten im Outback von South Australia Atombombentests durch, die keine Evakuierung der dort ansässigen Aborigines zur Folge haben. Zur Entschädigung zahlt die australische Regierung 1994 13,5 Millionen Dollar an die Ureinwohner, was wohl eher als ein Zeichen der Versöhnung anzusehen ist als eine wirkliche Wiedergutmachung des verursachten Schadens. 1967 stimmen 90,7 % des Volks dafür, dass alle Gesetze abgeschafft werden, die eine Diskriminierung der Ureinwohner implizieren. 1986 wird der „Australia Act“ unterzeichnet. Er besagt, dass Großbritannien nun auch die letzte Verfügungsgewalt über den 5. Kontinent abgibt. 1999 stimmten 55 % der Bevölkerung gegen die Errichtung einer Republik und entscheiden sich somit für den Erhalt der parlamentarischen Monarchie nach britischem Vorbild.

Daten & Fakten im Überblick

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