Der Dingo ist ein vor Jahrtausenden verwilderter Haushund, der bis auf südwestliche und südöstliche Gebiete, in ganz Australien vorkommt. Allgemein werden alle wilden Hunde als Dingos bezeichnet. Man muss jedoch reinrassige Tiere von Mischlingen unterscheiden, die durch die Kreuzung von reinen Tieren und normalen Haushunden entstanden sind. Der Anteil der Mischlinge nimmt immer weiter zu, während der Anteil der reinen Wildhunde stets zurückgeht.
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Anatomie & Fortpflanzung des Dingos
Der Dingo sieht den südostasiatischen Haushunden ähnlich. Er hat eine Schulterhöhe von 50 bis 60 Zentimetern und eine Länge von bis 125 Zentimeter. Sie wiegen zwischen 12 und 20 Kilogramm, manchmal sogar mehr. Die männlichen Tiere sind normalerweise größer und schwerer als die weiblichen. Dingos aus Zentral- und Südaustralien sind kleiner als in Nord- und Nordwestaustralien. Weiterhin haben die Wildhunde einen breiten Kopf mit langer, spitz zulaufender Schnauze und stehenden Ohren. Der Schwanz ist entweder senkrecht hochgestellt oder über den Rücken getragen. Sein Fell ist kurz und nur am Schwanz buschig. Länge und Dichte des Fells sind an das Klima des jeweiligen Lebensraums angepasst.
Seine typische Fellfarbe ist rot bis sandfarben. Es gibt jedoch auch schwarze, braune oder weiße Tiere. Die meisten australischen Wildhunde haben kleine weiße Markierungen an Schwanz, Brust, Pfoten, Beinen oder Maul. Dingos pflanzen sich einmal jährlich fort. Die Paarungszeit liegt zwischen März und Juni. Weibliche Dingos erreichen die Geschlechtsreife nach zwei Jahren, männliche nach ein bis drei Jahren. Im Normalfall pflanzt sich nur das Alpha-Paar eines Rudels fort. Nach einer Tragezeit von 60 bis 70 Tagen werden ein bis zehn Welpen geworfen. Die Jungtiere werden etwa zehn Wochen gesäugt. Sie verlassen die Wurfhöhle nach acht Wochen endgültig. Mit drei bis sechs Monaten sind die jungen Wildhunde selbstständig und verlassen mit 12 Monaten das Rudel. Weiterhin entspricht die Lebenserwartung etwa 10 Jahren.
Lebensraum & Lebensweise
Dingos bewohnen heute alle Lebensräume Australiens, selbst Bergwälder in Ost-Australien, Wüsten in Zentralasien und tropische Gebiete in Nord-Australien. Nur in einigen Grasländern Australiens sind sie durch den Menschen vertrieben worden. Ihre Hauptaktivitätszeiten sind bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang. In kühleren Gebieten sind sie eher tagaktiv, in wärmeren Gebieten nachtaktiv. Die äußerst sozialen Tiere bilden stabile Rudel mit festen Revieren und passen ihr Jagdverhalten der Beute an.
Größere Beutetiere werden von mehreren Dingos gejagt. Die Beute wird meist durch Biss in die Kehle getötet. Der australische Wildhund ist Fleischfresser und ernährt sich von einer Vielzahl an Tieren, von Insekten bis hin zu Rindern. Von größeren Tierarten werden häufig die Jungtiere erlegt. Das Verhältnis zwischen Mensch und Wildhund gilt als zwiespältig, weil der Dingo ein potenzieller Schädling für die Viehwirtschaft ist und manchmal auch Menschen angreift. Der reine australische Wildhund gilt jedoch, vor allem durch die Vermischung mit normalen Hunden, als gefährdet. Aus diesem Grund wurden für ihn in Down Under Schutzgebiete eingerichtet.
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