Cone Shell (Kegelmuschel): Eine Schnecke, die es in sich hat!
- Reiseführer
- Infos & Fakten
- Geo
- Tiere
- Cone Shell
Die Cone Shell (Kegelmuschel) verdankt ihren Namen seiner kegelartigen Form und wird meist von kleinen Schnecken bewohnt (Kegelschnecke), die sich in tropischen Gewässern aufgrund ihrer extrem giftigen Harpune viel Respekt verschafft haben. Das Besondere an dieser Muschelart ist ihr hübsches Äußeres, welches keinem Sammlerauge entgeht. Ist die Cone Shell erstmal erspäht, so kann schnell eine böse Überraschung folgen. Besonders im Norden Australiens, wie beispielsweise im Great Barrier Reef an der Ostküste oder dem Ningaloo Reef an der Westküste, sind weltweit die giftigsten Spezies beheimatet.
Es gibt etwa 500 verschiedene Arten von Cone Shells, die ausschließlich Fleischfresser sind. Als nachtaktive Jäger vergraben sie sich tagsüber meist im Sand, Matsch oder Schlamm. Zu ihrer Hauptnahrung gehören Würmer, Schnecken, Muscheln, Krebse, ja sogar kleine Fische. Um ihre Beute zu töten, benutzt die Kegelschnecke eine Harpune, die aus einem hohlen Zahn besteht, der mit einer Giftdrüse verbunden ist. Die meisten Schneckenarten spezialisieren sich auf verschiedenartige Beute und bestehen aus zwei Geschlechtern. Des Weiteren bewohnen sie häufig wunderschöne Muscheln, die für jeden Sammler ein echter Augenschmaus sind. Wird die Muschel erstmal gesichtet und der Sammler entdeckt seinen Bewohner, so sollte ihm unbedingt klar sein, dass diese Muschel seine Sammlung niemals verzieren wird. Und das Interessante an der Sache ist: Je schöner und größer die Muschel, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine sehr giftige Cone Shell-Schnecke das Objekt der Begierde bewohnt.
Die Gifte der Kegelschnecke sind sogenannte Conotoxine, die als Nervengift fungieren. Diese Gifte können beim Menschen sehr große Schmerzen verursachen und sogar bis zum Tode führen. Alleine im Jahr 1993 wurden 16 Todesfälle, verursacht durch das Gift des Weichtiers, verzeichnet. Jede unterschiedliche Spezies produziert ein anderes Gift. Besonders das Toxin der Fischfressenden Arten führt für den Menschen zu den bedrohlichsten Vergiftungen. Zu den Vergiftungssymptomen gehören Muskellähmungen sowie Seh- und Atemstörungen. Die Behandlung im Falle einer Giftinjektion der Kegelschnecke ist recht kompliziert, da sie nur symptomatisch und intensivmedizinisch erfolgen kann. Konkrete Gegengifte gibt es bis heute leider nicht!
Auch wenn die hübsche Optik so mancher Cone Shell dazu verleitet, sie aufzuheben und einzustecken, so sollte man doch stets bedenken, dass der Ozean und vor allem ein jedes Korallenriff unzählige giftige Tierarten beherbergt. Darüber hinaus ist es zweifelsohne eine Überlegung wert, diese magischen Orte lediglich als Gast zu betreten und sie genau so wieder zu verlassen, wie man sie vorgefunden hat - auch wenn dies bedeutet, die Muschel liegenzulassen.