Buschbrände: Elefanten & Nashörner als natürlicher Brandschutz
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Um Buschbrände in Australien zu verhindern, sollen künftig Elefanten und Nashörner als natürlicher Brandschutz eingesetzt werden. Diesen sich zunächst sehr kurios anhörenden Vorschlag machte kürzlich ein australischer Wissenschaftler. Der Umweltbiologe David Bowman von der Universität von Tasmanien ist davon überzeugt, dass der große Appetit von Elefanten und Nashörnern auf Savannengras die Lösung im Kampf gegen die verheerenden Buschbrände im Norden Australiens ist. Hintergrund seines ungewöhnlichen Vorschlags, Elefanten und Nashörner zur Brandbekämpfung auf dem fünften Kontinent einzuführen, ist die rasante Ausbreitung von tropischem Bartgras in Down Under. Das in Australien eingeschleppte Bartgras (lat.: Andropogon gayanus) verschärft die Gefahr von Buschbränden enorm.
Das schnell wachsende und anspruchslose tropische Bartgras wurde ursprünglich als Weidegras in Australien eingeführt und reiht sich in die Geschichte der verheerenden Fremdarten-Importe ein. Die Halme des Grases brennen buchstäblich wie Zunder und wirken wie ein natürlicher Brandbeschleuniger. Schnell bilden sich riesige Flächenbrände, die nur schwer bekämpft werden können. Wegen der oft unzugänglichen Gelände und vor allem der Gefahr für die Feuerwehrleute, können die Buschbrände meist nur aus der Luft, mithilfe von Löschflugzeugen und Helikoptern bekämpft werden. Bisherige Versuche, die Ausbreitung des afrikanischen Savannengras einzudämmen, waren wenig erfolgreich. Die Pflanzen sind äußerst robust und können bis zu vier Meter hoch werden.
Die einheimischen Vertreter der Fauna Australiens, wie die Kängurus, verschmähen das Bartgras, weil es ihnen zu fest ist. Das Umpflügen der betroffenen Flächen wäre nicht nur sehr teuer, es würde auch große Teile des Lebensraums der einheimischen Tiere in Mitleidenschaft ziehen. Der Einsatz von chemischen Mitteln, wie Unkrautvernichter, würde ebenfalls das Ökosystem gefährden. Nun soll der Import von Elefanten und Nashörnern das Problem lösen. Doch viele Australier werden der Idee skeptisch gegenüberstehen. Allgegenwärtig sind die oft verheerenden Folgen früherer Fremdimporte. Einige der bewusst oder versehentlich eingeführten Tier- und Pflanzenarten, allen voran die Aga-Kröte, haben in Australien ökologische Katastrophen ausgelöst. Der von seinem Vorschlag überzeugte Wissenschaftler wird wohl noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Hier findet man weitere interessante Infos zu Land und Leuten.
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