Bankangelegenheiten bei einem langen Auslandsaufenthalt
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Ein langer Auslandsaufenthalt von mehreren Monaten oder sogar Jahren steht für viele Menschen auf ihrer 'Bucket-List'. Sie möchten zum Beispiel eine Weltreise machen und von Land zu Land ziehen. Aber auch längere Zeit an einem Ort zu verweilen, dort zu leben und zu arbeiten, ist eine beliebte Option. Australien steht hierbei oft ganz oben auf der Wunschliste. Allerdings ist es nicht möglich, einfach in ein Flugzeug zu steigen und Deutschland hinter sich zu lassen. Stattdessen müssen einige Punkte vorab gründlich durchdacht und entsprechend geplant werden. Wer Haustiere hat, muss sich um einen Betreuer kümmern. Wer bereits über seine eigenen vier Wände verfügt, muss sich überlegen, was in der Zeit mit der Wohnung passieren soll. So gibt es noch einige weitere Überlegungen, die vorab angestellt werden müssen. Ein ebenfalls nicht außer Acht zu lassender Aspekt sind die Bankangelegenheiten zu Hause sowie eventuell auch die vor Ort im Ausland.
Die Bankangelegenheiten umfassen alles, das im weitesten Sinne mit Geld zu tun hat. Dazu gehört einerseits die Frage, wie der Auslandsaufenthalt finanziert werden soll und ob dafür zum Beispiel ein Bankenkredit aufgenommen werden muss. Andererseits geht es aber auch darum, vor Ort in Australien Geld abheben zu können beziehungsweise solches überhaupt zur Verfügung zu haben. Und zuletzt müssen natürlich auch alle wichtigen finanziellen Dinge wie zum Beispiel die Steuererklärung in Deutschland, Schweiz oder Österreich weiterlaufen, während der oder die Reisende im Ausland ist. Die Bankangelegenheiten machen daher einen großen Punkt in der Checkliste für die Reisevorbereitung aus. Wichtig ist, diesen Punkt rechtzeitig abzuhaken, denn einige dieser Bankgeschäfte können durchaus mehrere Wochen dauern.
Welche Bankangelegenheiten geklärt werden müssen, hängt individuell vom Einzelfall ab, zum Beispiel von der beruflichen Situation oder den finanziellen Verhältnissen. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoll, in folgenden Schritten vorzugehen:
Eine der wichtigsten Fragen zum Thema Bankangelegenheiten, die es vor jedem Auslandsaufenthalt zu klären gilt, ist natürlich jene nach der Finanzierung. Die Finanzplanung sollte daher bestenfalls zwölf Monate vor der Abreise stattfinden, spätestens aber sechs Monate. So bleibt noch ausreichend Zeit, um eventuelle Formalitäten zu erledigen oder notfalls Umbuchungen beziehungsweise Stornierungen vorzunehmen. Sobald nämlich der Finanzbedarf feststeht, kann auch die Frage beantwortet werden, woher das Geld kommt. Bestenfalls ist ausreichend finanzieller Puffer vorhanden, um die Kosten vor Ort sowie die laufenden Kosten in der Heimat davon bezahlen zu können.
Anderenfalls bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder muss der Reisende während seines Auslandsaufenthalts Einnahmen generieren, also dort arbeiten, oder er benötigt einen Kredit. Im ersten Fall ist dann oft ein Konto im Ausland notwendig und eventuell müssen Steuern gezahlt werden. Diese Fragen müssen somit geklärt werden. Wird (zusätzlich) Fremdkapital benötigt, so muss dieses rechtzeitig beantragt werden. Es gilt, Anbieter zu vergleichen, Anträge zu stellen, Formalitäten zu erledigen und auf die Auszahlung des Geldes zu warten, falls die Kreditanfrage bewilligt wurde. Weiterhin ist es natürlich wichtig, die Tilgung der Raten zu planen, falls diese bereits während des Auslandsaufenthaltes beginnt. Dann erhöht sie nämlich wiederum den Finanzbedarf. Der erste Schritt muss daher eventuell mehrmals wiederholt werden, bis der Finanzplan unterm Strich mindestens eine Null ergibt.
Im zweiten Schritt der wichtigsten Bankangelegenheiten sollte sichergestellt werden, dass im Ausland auf Geld zugegriffen werden kann. Das gilt sowohl für das Online-Banking als auch für das Abheben von Bargeld und das Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte. Hierbei gibt es große Unterschiede zwischen den Girokonten: Bei einigen Banken kann nur gegen Gebühren im Ausland Geld abgehoben werden, bei anderen bis zu zehnmal pro Jahr kostenlos und bei wieder anderen unbegrenzt kostenfrei. Die Regelungen sind somit individuell. Dasselbe gilt für Karten: Nicht mit allen Kredit- und EC-Karten kann überhaupt oder gebührenfrei im Ausland bezahlt werden. Wer also für längere Zeit ins Ausland möchte, der sollte sich vorab über die Konditionen unterschiedlicher Anbieter informieren und gegebenenfalls folgende Maßnahmen ergreifen:
Es kann durchaus einige Wochen dauern, bis die 'richtigen' Konten, Karten, TAN-Verfahren & Co. zur Verfügung stehen und alle wichtigen Fragen, zum Beispiel hinsichtlich der Absicherung, geklärt sind. Auch dafür muss also ausreichend Zeit vorab eingeplant werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt zum Thema Bankangelegenheiten ist die Ausstellung von Vollmachten, sodass eine Person vor Ort während der eigenen Abwesenheit wichtige Bankgeschäfte tätigen kann. Dafür bieten die Banken eine spezielle Bank-Vollmacht an. Das funktioniert wie folgt:
Die Ausstellung einer solchen Vollmacht ist in jedem Fall wichtig. Schließlich lassen sich eventuelle Notfälle niemals ausschließen und dann ist es unerlässlich, dass eine dritte Person Zugriff auf die Bankkonten und Finanzen im Allgemeinen hat.
Und zuletzt müssen bei den Bankangelegenheiten natürlich auch die laufenden 'To-dos' geregelt werden. Das gilt zum Beispiel für alle steuerlichen Aspekte, aber ebenso für die Abzahlung von Kreditraten oder andere Verpflichtungen. Wer diese nicht vom Ausland aus selbst regeln kann oder will, muss auch hier entsprechende Vollmachten erteilen, zum Beispiel SEPA-Lastschriftmandate oder die Beauftragung eines Steuerberaters.
Erst, wenn die finanziellen Fragen geklärt sind, ist es sinnvoll, den Auslandsaufenthalt konkret zu buchen. Zudem stehen natürlich zahlreiche weitere Aufgaben an, die vor der Abreise erledigt werden müssen. Einige davon hängen indirekt ebenfalls mit den Finanzen zusammen, zum Beispiel die Versicherungen. Es handelt sich also um eine zeitintensive und oftmals als lästig empfundene Maßnahme, doch die Klärung der Bankangelegenheiten rechtzeitig (!) vor einem langen Auslandsaufenthalt sind unverzichtbar.
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