Vom Arbeiten in Australien träumen viele Menschen, die entweder einmal etwas anderes als den gewohnten Alltag kennenlernen möchten oder aber im Heimatland keine Aussichten haben, einen Job zu finden, der ihren Bedürfnissen entspricht. Auch heutzutage ist Down Under für Menschen der verschiedensten Nationalitäten nach wie vor eines der begehrtesten Auswanderungsländer weltweit, obwohl die Einwanderungsauflagen mittlerweile sehr schwierig zu erfüllen sind.
Inhaltsverzeichnis
Kurze Aufenthalte
Das Sammeln von kurzfristigen Arbeitserfahrungen, was meist mit dem Reisen durch Down Under verbunden wird (siehe Work & Travel), zieht jährlich circa 150.000 junge Leute aus aller Welt auf den 5. Kontinent. Es macht einen großen Unterschied, ob man eine Festeinstellung sucht oder als Reisender lediglich ein paar anfallende Ferienjobs machen möchte, um das Reisebudget aufzubessern. Der Grund ist einfach: Um ein Work and Travel absolvieren zu können, benötigt man lediglich das Working Holiday Visum, welches zwar auch mit ein paar Auflagen verbunden ist, jedoch in der Regel von fast jedem problemlos beantragt werden kann. Möchte man aber langfristig einen Beruf ausüben und gegebenenfalls sogar nach Australien auswandern, so benötigt man ein entsprechendes Visum dafür, welches je nach Vorhaben nur unter ganz speziellen Auflagen ausgehändigt wird.
Lange Aufenthalte
Aufgrund der Tatsache, dass der australische Markt mit einer Arbeitslosenquote von gerade mal 5% deutlich stabiler ist als der europäische, man hier stets nach gut ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland sucht, sehr multikulturell geprägt ist und zudem noch eine sehr hohe Lebensqualität vorzuweisen hat, zieht es jährlich zig tausend Ausländer auf den 5. Kontinent. Langfristiges Arbeiten in Australien kommt allerdings nur für denjenigen infrage, der die erforderlichen Auflagen erfüllt - und die sind leider nicht gerade sonderlich leicht zu meistern (siehe Arbeitsvisum).
Besonderheiten beim Arbeiten
Das australische Sozialsystem ist steuerfinanziert, was bedeutet, dass es keine separaten Sozialversicherungsbeiträge gibt. So sind beispielsweise die in Deutschland als normal aufgefassten Sozialleistungen, wie die Bezahlung der Überstunden, die Lohnfortzahlung bei Krankheit oder bezahlter Urlaub, nicht überall gang und gäbe, sondern müssen oftmals mit dem Arbeitgeber ausgehandelt werden. Daher hat man nur einen Anspruch auf Sozialleistungen (Arbeitslosengeld, Wohngeld, Kindergeld, Rentenansprüche etc.), wenn man mindestens zwei Jahre im Land gelebt hat und eine permanente Aufenthaltsgenehmigung besitzt (mehr Informationen über das Sozialsystem findet man bei Centrelink).
Des Weiteren benötigt man eine permanente Aufenthaltsgenehmigung oder die australische Staatsbürgerschaft, um Anspruch auf das australische Versicherungssystem (siehe Medicare) zu haben. Somit muss man eine private Auslandskrankenversicherung abschließen, wenn man über ein Arbeitsvisum in Australien arbeiten möchte. Bei Aufenthalten von lediglich ein bis zwei Jahren, empfiehlt es sich, dies in Deutschland zu tun (siehe Auslandskrankenversicherungen). Aber auch der so heiß begehrte Urlaub ist in Down Under kürzer als in Deutschland.
Es ist zu erwähnen, dass die Kündigungsfristen bei unbefristetem Angestelltenverhältnis sehr kurz sind und häufig sogar gar kein Kündigungsschutz besteht. Der große Nachteil hierbei ist, dass einem im Falle einer unvorhergesehenen Kündigung gerade einmal ein Monat zur Verfügung steht, um eine neue Stelle zu finden. Gelingt dies nicht, so muss man das Land wieder verlassen. Wer Arbeit auf dem roten Kontinent sucht, der sollte sich dessen bewusst sein, dass hier der Hase etwas anders läuft als zu Hause.
Wichtige Tipps & Hinweise
Bevor man sich auf die Job-Suche begibt oder ein entsprechendes Visum beantragt, sollte man sich die abgeschlossene Ausbildung aus dem Heimatland in Australien anerkennen lassen. Der erste Schritt führt einen daher direkt zur Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB). Die ZAB arbeitet eng mit den ausländischen Äquivalenzzentren ENIC/ NARIC zusammen, bewertet ausländische Qualifikationen (schulisch, beruflich & universitär), berät bezüglich internationaler Bildungsabschlüsse (siehe ZAB Datenbank 'anabin') und stellt in der erforderlichen Sprache kostenfreie Äquivalenzbescheinigungen des entsprechenden Abschlusses aus, die wiederum zur offiziellen Anerkennung des deutschen Abschlusses benötigt werden. Diese Akkreditierung erfolgt bei der für das entsprechende Berufsfeld spezifischen australischen Anerkennungsbehörde (siehe HIER).
- Hier findet man weiterführende Informationen über Jobs in Australien (Job-Suche, Gehälter, Bewerbung, Mindestlohn etc.).
- Hier erfährt man weiterführende Informationen über Steuern in Australien (Einkommenssteuer, Steuerrückzahlungen, Lohnsteuerkarte etc.).
- Welcher Job auf dem 5. Kontinent gefragt ist, erfährt man auf der 'Skilled Occupation List'.